Grusliges Wohlbelhagen - Viel Beifall
Die zweite Nachtlesung im Nixel-Garten zog - wie schon die erste vor zwei Wochen - wieder zahlreiche Zuhörer an. "Schauspielerin" Ann-Kristin Schmidt, die in Lutz Hübners "Creeps" mitwirkt, las einige Kapitel aus dem berühmten Roman "Frankenstein" von Mary Shelley. Nachdem Ann-Kristin Schmidt es geschafft hatte, in der lauschigen Sommernacht und der Stille des Nixel-Gartens ein grusliges Wohlbehagen zu schaffen, endete an dieser Stelle ihre Lesung: Mit viel Applaus wurde die sympathische Schauspielerin von den Besuchern verabschiedet.
Wortgewaltig, bewegend und psychologisch einfühlsam beschrieb Mary Shelley den Niedergang des genialen Studenten, und so las die junge Schauspielerin Ann-Kristin Schmidt auch den Text. Die Zuschauer lauschten gebannt und hätten am Schluss gerne noch ein Kapitel gehört, und noch eins, und noch eins.
Regisseur Ulrich Meyer-Horsch und das Frauen-Trio bringen das Stück in einer guten Stunde mit Pep über die Rampe. Aufschwünge, Abstürze, Anpassung und Aufbegehren, Gags und Schocks: Der Rhythmus stimmt. Die drei Typen sind genau gesetzt. Obercool und taff: Ann-Kristin Schmidt als Lilly. Die Risse in der schicken Business-Fassade macht sie außerdem sichtbar.
Die jungen Theaterzuschauer sind gebannt und Regisseur Ulrich Meyer-Horsch ist nach der Premiere: "Hoch zufrieden, was sich vor allem an der Spielleistung der Schauspielerinnern fest macht." Diese 60-minütige Achterbahnfahrt wird keine Sekunde langweilig und hat das Premierenpublikum gefesselt.